Weihnachten - das Fest der Besinnlichkeit und Freu(n)de
Nun ist es bald wieder so weit. Viele Lichter erhellen die kalten dunklen Nächte und spenden so manchem Herzen etwas Wärme. Ich gehe ein Stück weiter und biege in eine düstere Gasse ein. Der Mond thront oben am Himmelsfirnament und beobachtet mich. Während ich durch diese Gasse gehe, entdecke ich in den meisten Fenstern gedämpftes Licht. Ein Licht, das Wärme, aber auch Ruhe und Gemütlichkeit ausstrahlt. Ein Licht, das einen beruhigt, und ein Gefühl von Geselligkeit und vor allem Geborgenheit ausstahlt. Ich bleibe kurz stehen und verharre vor einem kleinen rechteckigen Fenster. Ich höre etwas. Ich gehe so dicht ans Fenster, dass die Scheibe beschlägt. Ich blicke hinein. Ich sehe ein loderndes Feuer in einem Kamin und einen wunderschön geschmückten Tannenbaum mit goldenen Lichtern. Die Fensterscheibe wird wieder klarer. An einem großen Tisch sitzen mehrere Personen. Gelächter. Sie trinken wohl Tee oder ähnliches - es dampft aus ihren Tassen. Ein junges Mädchen steht auf und geht zum Baum. Unter seinem Ästen und Tannennadeln liegen bunte Päckchen - Geschenke, denke ich. Sie wird aber von einer der Personen zurückgerufen. Ich presse mich an die kalte Scheibe, wobei ich die Kälte nicht mehr spüre. Ich habe das Gefühl in diesem Raum zu sein, an jener Tafel zu sitzen, mich an weihnachtlichen Köstlichkeiten zu laben, die Wärme des Feuers zu spüren.
Jetzt fangen sie an zu singen. Eine süße Melodie, vielleicht "Oh du Fröhliche".
Plötzlich geht die Außentür auf. Ein kleiner Kopf schaut hervor und fragt mich, ob ich der Weihnachtsmann sei. Es ist das kleine Mädchen. Ich verneine lächelnd, mir war es fast schon peinlich, als plötzlich eine junge Frau hinauskommt. Sie sieht aus wie ein Engel. Wahrscheinlich hat sie Mitleid mit mir, denn sie bittet mich doch hineinzukommen. Ich wollte etwas sagen, konnte aber nicht. Ich bin verzaubert - ihre Augen. Sie wirkt so herzlich, dass ich ihr ins Haus folge. Ich folge ihr in das Zimmer mit dem Weihnachtsbaum und den anderen Personen. Ich gehe hinein. Sie sehen mich und fangen an zu lachen. Ein Mann, in meinem Alter, ruft, dass sie schon sehnlichst auf mich warten und mit dem Auspacken von Geschenken noch nicht angefangen haben. Ich verstehe nicht. Die junge Frau fragt mich, ob es mir nicht gut gehe - ich sähe so verwirrt aus. Dabei nennt sie mich bei meinen Namen -
Edward. Ich schaue mich um, alle scheinen mich zu kennen, fragen, ob es mir gut geht.
Mir wird heiß und schlecht. Alles dreht sich. Eine Frauenstimme redet auf mich ein und nennt immer wieder meinen Namen.
Ich schrecke hoch. Ich bin schweißnass und mein Herz rast. Mein Blick geht umher. Ich sitze kerzengerade in meinem Bett. Neben mir ist meine Frau, die mir meine Hand hält und fragt, ob alles ok ist. Ich habe wohl schlecht geträumt, sagt sie. Doch jetzt müsste ich gleich aufstehen und einen Weihnachtsbaum besorgen. Natürlich darf ich nicht vergessen die Lebensmittel für das Weihnachtsessen zu besorgen, unsere Tochter von der Schule abzuholen und die letzten Geschenke zu kaufen. Ohne ein Frühstück hetze ich los und bleibe prompt im Verkehrschaos der Stadt stecken. Alle hetzen und drängeln mit ihren PKWs. Nach längere Zeit finde ich dann endlich einen Parkplatz. In der Innenstadt geht der Stess erst richtig los. Überall drängen sich Leute durch die Einkaufsstraßen mit Tüten in der Hand. Es wirkt hektisch, kein Lächeln oder Freude im Gesichtsausdruck. Keiner hat ein Auge für die sinnlich geschmückten Strassen, für die strahlenden Weihnachtsbäume. Jeder hetzt durch die Geschäfte auf der Suche nach Geschenken.
Ich bleibe an einem Lebkuchenstand stehen, atme diesen wunderbar weihnachtlichen Geruch ein und schließe meine Augen - ich bin wieder an diesem Fenster.
Jetzt fangen sie an zu singen. Eine süße Melodie, vielleicht "Oh du Fröhliche".
Plötzlich geht die Außentür auf. Ein kleiner Kopf schaut hervor und fragt mich, ob ich der Weihnachtsmann sei. Es ist das kleine Mädchen. Ich verneine lächelnd, mir war es fast schon peinlich, als plötzlich eine junge Frau hinauskommt. Sie sieht aus wie ein Engel. Wahrscheinlich hat sie Mitleid mit mir, denn sie bittet mich doch hineinzukommen. Ich wollte etwas sagen, konnte aber nicht. Ich bin verzaubert - ihre Augen. Sie wirkt so herzlich, dass ich ihr ins Haus folge. Ich folge ihr in das Zimmer mit dem Weihnachtsbaum und den anderen Personen. Ich gehe hinein. Sie sehen mich und fangen an zu lachen. Ein Mann, in meinem Alter, ruft, dass sie schon sehnlichst auf mich warten und mit dem Auspacken von Geschenken noch nicht angefangen haben. Ich verstehe nicht. Die junge Frau fragt mich, ob es mir nicht gut gehe - ich sähe so verwirrt aus. Dabei nennt sie mich bei meinen Namen -
Edward. Ich schaue mich um, alle scheinen mich zu kennen, fragen, ob es mir gut geht.
Mir wird heiß und schlecht. Alles dreht sich. Eine Frauenstimme redet auf mich ein und nennt immer wieder meinen Namen.
Ich schrecke hoch. Ich bin schweißnass und mein Herz rast. Mein Blick geht umher. Ich sitze kerzengerade in meinem Bett. Neben mir ist meine Frau, die mir meine Hand hält und fragt, ob alles ok ist. Ich habe wohl schlecht geträumt, sagt sie. Doch jetzt müsste ich gleich aufstehen und einen Weihnachtsbaum besorgen. Natürlich darf ich nicht vergessen die Lebensmittel für das Weihnachtsessen zu besorgen, unsere Tochter von der Schule abzuholen und die letzten Geschenke zu kaufen. Ohne ein Frühstück hetze ich los und bleibe prompt im Verkehrschaos der Stadt stecken. Alle hetzen und drängeln mit ihren PKWs. Nach längere Zeit finde ich dann endlich einen Parkplatz. In der Innenstadt geht der Stess erst richtig los. Überall drängen sich Leute durch die Einkaufsstraßen mit Tüten in der Hand. Es wirkt hektisch, kein Lächeln oder Freude im Gesichtsausdruck. Keiner hat ein Auge für die sinnlich geschmückten Strassen, für die strahlenden Weihnachtsbäume. Jeder hetzt durch die Geschäfte auf der Suche nach Geschenken.
Ich bleibe an einem Lebkuchenstand stehen, atme diesen wunderbar weihnachtlichen Geruch ein und schließe meine Augen - ich bin wieder an diesem Fenster.
cutback - 6. Dez, 00:16
schön...
Der Wunsch nach Besinnlichkeit und idyllischem familiären Beisammensein auf der einen Seite,
der Stress und die Hektik in der Realität auf der anderen Seite.
Hat mir gut gefallen!
Waxes Kommentar
Auf der einen Seite wünscht man sich Besinnlichkeit und eine Weihnachtsstimmung, auf der anderen Seite zeigt sich die Realität dieser Zeit ganz anders.
Vielleicht darf man sich nicht in diesen Stress hineinziehen lassen.
Frohe Weihnachten!